Vielleicht ging die Trennung nicht von dir aus, du fühlst dich völlig überrascht und bist verletzt. Es ist, als hätte dein ganzes Leben plötzlich seinen Halt verloren, der Boden unter deinen Füßen ist weggebrochen. Du verstehst nicht, warum dein Partner diese Entscheidung getroffen hat. In deinem Kopf dreht sich alles um die Frage: “Warum?”
Der Schmerz und die Ungewissheit sind groß, weil du Antworten suchst, um zu begreifen, was schiefgelaufen ist. Das Gefühl der Ohnmacht ist schwer zu ertragen. Du suchst verzweifelt nach einer Antwort, denn dein Partner kann oder will sie dir nicht geben.
Wenn du immer und immer wieder nur um dieses “Warum” kreist, dann steckst du fest, du wirst nicht weiterkommen. Du begibst dich in eine Opferrolle, denn du machst dein Leben, deine Stimmung und deine naheliegende Zukunft von dieser einen Antwort abhängig.
Nehmen wir mal an, du bekommst eine Antwort. Kannst du sicher sein, dass sie dich befriedigt? Kannst du sicher sein, dass sie dich nicht schlimmer verletzt, kannst du sicher sein, dass sie ehrlich ist? Kannst du sicher sein, dass dein Gedankenkarussell dann auch wirklich stoppt? Was erhoffst du dir von dieser Antwort wirklich? Ich meine wirklich, wirklich?
Sei ehrlich zu dir, Schatz! Alles andere bringt dich keinen Millimeter weiter.
Es ist besser, die Realität zu akzeptieren, wie sie ist: dein Partner wollte die Trennung. Es ist egal, warum. Es ist auch egal, ob du damit einverstanden bist, denn jeder Mensch hat das Recht, selbst zu entscheiden, ob er eine Trennung möchte oder nicht. Willst du jemanden überreden, bei dir zu bleiben? Was hat das für eine Energie? Was denkst du, wie lange das dann hält?
Und die wichtigste Frage: Macht dich das glücklich? Wenn du ehrlich zu dir bist, wahrscheinlich nicht. Im Moment verringert es nur deinen aktuellen Schmerz bzw. verschiebt ihn nach hinten. Du verlierst Lebenszeit, sonst nichts.
Nähkästchen: Ich bot mal einem Freund an, dass wir quasi nur alle 14 Tage zusammen sind. Frag nicht was für ein abstruses Konzept ich um diese Idee gebastelt hatte. Es ging nur darum, irgendwie in dieser Beziehung zu bleiben, völlig egal, wie ungesund. Ich wollte nicht loslassen, ich wollte nicht leiden. Im Nachhinein betrachtet war das "Nicht-Leiden" auch Quatsch, denn ich habe ja gelitten - nicht zu wenig - dennoch war das alles erträglicher für mich - als der Gedanke, dass diese Beziehung endet.
Heute habe ich einfach nur Mitgefühl mit der Nadine von früher, es war zu dem Zeitpunkt der einzig richtige Weg für sie, um zu überleben.
Sei dein eigener Superheld und hab den Mut loszulassen.
Love, Nadine
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